Photos an der Werse

Die Jahreszeiten

Frühling

Zwischen Pleistermühle und Stapelskotten finden sich ausgedehnte Flächen mit unter Naturschutz stehenden Buschwindröschen. Photo von Ende März 2021.

Im Anschluß an den Neubau des Wehrs an der Pleistermühle (1968) und den beiden anderen Mühlen wurden an mindestens zwei Stellen Flußmäander durchstochen und der Flußlauf somit extrem begradigt: bei Nobiskrug (1972) und im Bereich der "kleinen Werse" in Dorbaum. In die zugeschütteten Bereiche wurden Rohre eingebaut, um noch einen gewissen Wasserdurchlaß zu gewährleisten. In Dorbaum wurde der westliche Altarm komplett zugeschüttet und zu Ackerland verwandelt.
Hier zu sehen ist die Röhre etwas flußoberhalb des Nobiskruges. Bis Ende der 1970er Jahre konnte man mit etwas Geschick und einem kleinen, flachen Boot noch durch die Röhre fahren. Dann wurde der Wasserspiegel dauerhaft angehoben. Mittlerweile hat sich im "toten Arm" vor der Röhre eine ausgehnte Versandungsfläche entwickelt, die nicht mehr zu überwinden ist. Es besteht kein Wasseranschluß zum Hauptarm mehr und der Versandungsprozeß schreitet durch die Besiedlung mit Wasserpflanzen immer schneller fort. Photo vom März 2021.

Früher strömte das Wasser von links und floß rechts weiter Richtung Nobiskrug. Heute befindet sich links der Altarm. Das Photo wurde vom jetzigen Hauptflußlauf, dem neuen Durchstich, aus aufgenommen. Photo vom März 2021.

Frühlingsboten sind die weiß blühenden Vogelkirschen. Photo vom April 2022.

Sind diese verblüht, leuchten die Blüten der Felsenbirne. Photo von Anfang Mai 2022.

Zeitgleich blühten auch die Kastanien und bildeten eine schöne Kulisse für ein brütendes Bläßhuhn. Photo von Anfang Mai 2022.

Eine seltene rote Kastanie steht im alten Boniburger Park in Handorf. Photo von Anfang Mai 2022.


Sommer

Die Weiden blühen. Photo vom Juni 2020.

An verschiedenen Stellen kurz oberhalb des Wasserspiegels fühlt sich der Blutweiderich wohl und blüht farbenprächtig im Juli. Photo von Ende Juli 2024.

Zeitgleich wie der Blutweiderich blüht mittlerweise an vielen Stellen quasi flächendeckend auch das Indische Springkraut. Vor Jahrzehnten bestenfalls in Ziergärten zu finden, hat es sich (auch) entlang der Werseufer, aber auch der angrenzenden Wald- und Wiesenflächen invasiv ausgebreitet und verdrängt heimische Pflanzen. Photo von Ende Juli 2024.

Leider trügt der idyllische Eindruck des Photos. Ende August 2020 war der gesamte Flußlauf durch grüne Algen bedeckt, die durch hohe Nitratbelastungen im Wassereinzugbereich in Kombination mit heißem Wetter hervorgerufen werden. Photo Nähe Stapelskotten.


Herbst

Am Abend des 25.9.2024 enstand in Münsters Osten eine Windhose, die auch an der Werse große Schäden anrichtete. Hier links der Werse gegenüber Stapelskotten. Photo vom 4. Oktober 2024.
Nähe Stapelskotten liegen mehrere Bäume quer über die Werse. Photo vom 4. Oktober 2024.
Zwischen Stapelskotten und Pleistermühle überquerte die Windhose die Werse und wechselte auf die rechte Seite. Beim alten DJK-Bad schlug sie eine Schneise der Verwüstung und zog Richtung Kasewinkel weiter. Photo vom 4. Oktober 2024.
Im Spätsommer 2015 wurde der Wasserspiegel der Werse wegen eines Schadens an der Sudmühle um ca. 1 m abgesenkt. Photo vom Oktober 2015 bei Nobiskrug.

Die Natur hat den Uferbereich bis zum abgesenkten Wasserspiegel zurückerobert. Photo vom Oktober 2017 bei Nobiskrug.


Winter

Blick von der Brücke über das geöffnete Wehr flußabwärts auf den Mühlenkolk. Photo vom November 2020

Gleicher Blick über das geschlossene Wehr. Photo November 2020

Ein Blick von der Pleistermühle auf den Kolk zeigt leider plastisch, daß die Werse nur den Gewässergütenklassen II-III (kritisch belastet) zugeordnet ist. Dies ist aber gegenüber den 1960er/70er Jahren eine deutliche Verbesserung, als der Mühlenkolk häufig durch eine 60 - 70 cm hohe, schmierige, stinkende Schaumschicht bedeckt war.
Bei geöffnetem Wehr bildet sich in aller Regel ein Schaumteppich auf dem Wasser, hervorgerufen aus der Mischung von Sauerstoff und im Wasser gelösten Tensiden und Eiweiß. Tenside befinden sich beispielsweise in Waschmitteln und Eiweiße gelangen u.a. durch Abwässer und Gülle in den Fluß. Photo vom November 2020

Herbststimmung bei unglaublichen 20 Grad am 2. November 2020

Kurz vor Weihnachten 2021 fällt die Lufttemperatur von 9 Grad bis fast auf den Gefrierpunkt und die starke Sonneneinstrahlung läßt das Wasser kondensieren. Photo vom 20. Dezember 2021.

Zwei Tage später verwandelte Frost von -4 Grad die hohe Luftfeuchtigkeit in Rauhreif und die Landschaft in ein Märchenland. Photo vom 22. Dezember 2021.

Photo vom 22. Dezember 2021.

Photo vom 22. Dezember 2021.

Anfang November 2020 sind die Tage der alten Warendorfer Straßen-Brücke über die Werse beim Nobiskrug gezählt: die provisorische neue Brücke (hinten) ist bereits in Betrieb. Im Landesarchiv NRW findet sich der Bauplan der von 1830 stammenden alten Brücke. Plan von 1830.

Kurz vor Weihnachten 2021 wurde die neue Brücke in Betrieb genommen und die Abrißarbeiten an der provisorischen Brücke beginnen. Der kümmerliche Rest des historischen Brückenpfeilers dient dem Hubsteiger als Plattform.

Eine Woche vor Weihnachten 2020 beginnen die Abrißarbeiten an der Brücke.

Ende Januar 2021 ist die Brücke abgerissen. Einzig das Fragment des Brückenpfeilers von 1830 im Wasser ist verblieben.

Mitte Februar 2021 schneit es mit annähernd 50 cm so viel wie schon seit Jahrzehnten nicht mehr und verwandelt die Landschaft in ein winterliches Wunderland.

Selbst auf dem Kolk bildet sich eine dünne Eisschicht. Photo vom Februar 2021.

Zwei Wochen und ein Hochwasser später kann bei fast 20 Grad bereits die Paddelsaison eröffnet werden. Photo vom Februar 2021.

Der Februar 2021 war der Monat der unglaublichen Wettersprünge: innerhalb von zwei Wochen Schneefall von gut 50 cm, darauffolgendes Hochwasser und am 24.2. Temperaturen von knapp 20 Grad, die zum Bootfahren einluden - mit Blick auf ein mit Schneeglöckchen bestandenes Ufer.

... und auf blühende Weidenkätzchen. Photo vom Februar 2021.


Weitere Impressionen

In den Zwischenkriegsjahren wurden an der Werse zahlreiche Bootshäuser erbaut. Die meisten haben mittlerweile ihren ursprünglichen Charakter verloren. Eine der wenigen Ausnahmen bildet dieses Schmuckkästchen von 1928 in der Nähe des ehemaligen Hugerlandshofes. Photo vom Mai 2021.

Vom imposanten und überaus beliebten Kurhaus und Schloß Boniburg sind nur noch diese kärglichen Überreste vorhanden. Photo vom Mai 2021 und Postkarte aus den 1920er Jahren.

Vom "Dorf der großen Kaffeekannen" ist in Handorf auch nichts mehr übriggeblieben. Einzig die Kirche erinnert noch an alte Zeiten.... Photo vom Mai 2022.