Eine Kurzreise nach Aachen und Kornelimünster

Kornelimünster

Im Zuge eines weiteren Aufenthaltes in Herzogenrath nutzten wir im Oktober 2017 einen sonnigen Sonntag zu einem Abstecher nach Kornelimünster und Aachen. Kornelimünster ist ein Ort an der Inde im Münsterländchen und südöstlicher Stadtteil von Aachen.

Der Ort hat eine lange Geschichte. 814 gründete Benedikt von Aniane (750–821) mit Kaiser Ludwig dem Frommen, Nachfolger Karls des Großen, als Berater das Kloster Kornelimünster an dem Flüßchen. 1802 fiel das Gebiet an Frankreich und die Reichsabtei wurde im Zuge der Säkularisation aufgelöst. Kornelimünster fiel 1815 an Preußen und 1906 kamen wieder Benediktiner in den Ort und gründeten die Neue Benediktinerabtei Kornelimünster. Die alte Abteikirche St. Kornelius ist heute Pfarrkirche. Die alten Abteigebäude (erbaut 1719-1721) sind im Besitz des Landes Nordrhein-Westfalen, das dort die Einrichtung "Kunst aus Nordrhein-Westfalen" betreibt.

Im Zweiten Weltkrieg erreichten die Kämpfe an der Westfront im Herbst 1944 den Süden von Aachen. Am 14. September 1944 nahmen US-amerikanische Einheiten Kornelimünster ein, ohne daß es dort zu größeren Zerstörungen kam. Aus diesem Grunde prägen noch heute Bürgerhäuser des 17. und 18. Jahrhunderts das Ortsbild. Der historische Ortskern aus dem Mittelalter mit verschieferten Fachwerkhäusern und Wohlstand vermittelnden Bruchsteinhäuser ist fast vollständig erhalten geblieben. Nirgendwo läßt sich die Geschichte der Profanarchitektur im Aachener Raum so komprimiert erleben wie in Kornelimünster. Viele dieser Häuser um Korneliusmarkt und Benediktusplatz sind denkmalgeschützt.

Aachen

In der Bronzezeit und der frühen Eisenzeit war Aachen von Kelten besiedelt. Nach den Kelten siedelten die Römer an den warmen Quellen. Ein römisches Heilbad ist im 1. Jahrhundert belegt.

Nach den Ausgrabungsergebnissen ist davon auszugehen, daß es seit Christi Geburt eine durch die Römer angelegte Stadtbebauung in der Größe von zirka 25 Hektar gab. Zeugnisse späterer Besiedlung sind fränkische Gräber aus dem 7. Jahrhundert. Der fränkische König Pippin der Jüngere baute in Aachen einen Hof und sorgte 765 für die erste schriftliche Erwähnung Aachens als Aquis villa. Pippins Sohn Karl, später Karl der Große genannt, erbte das Fränkische Reich und den Aachener Hof. Schon im Winter 768/69 überwinterte er erstmals dort. Er weilte in seinen späten Jahren immer häufiger dort und baute ihn zu einer Kaiserpfalz mit Palast und Kapelle, der sogenannten Pfalzkapelle aus. An der Stelle des Palastes befindet sich heute das Rathaus, die Kapelle wurde zum Aachener Dom. Im Jahre 800 erfolgt die Krönung Karls in Rom zum Kaiser. Nach seinem Tode wurde er am 28. Januar 814 im Vorhof der Kapelle beigesetzt.

1171 wurde mit dem Bau der ersten Stadtmauer begonnen. Heute nennt man diese Mauer Barbarossa-Mauer. Von 1330 bis 1346 wurde die Aachener Pfalz zum Rathaus umgebaut. Ein großer Stadtbrand im Jahr 1656 vernichtet innerhalb von 20 Stunden fast 5000 Häuser. Zahlreiche Kulturgüter wurden bei der Besetzung durch die Franzosen im Jahr 1794 nach Paris verschleppt. Ab 1801 wurde Aachen offiziell ein Teil Frankreichs. Erst 1815, durch den Wiener Kongreß, fiel die Stadt wieder an Preußen zurück und wurde Regierungssitz. 1822 wurde der Grundstein für den Elisenbrunnen nach Plänen der Architekten Johann Peter Cremer und Karl Friedrich Schinkel und das Theater gelegt und 1827 der Elisenpark am Brunnen eingeweiht.

Im 2. Weltkrieg traf es Aachen besonders hart. Großangriffe auf die Stadt zerstören viele historische Bauwerke und ca. 65 % aller Wohnungen. Erst am 21. Oktober 1944 zogen die Amerikaner in die Stadt ein.