Karten, Skizzen, Pläne, Zeichnungen und Photographien


Lagerpläne und Ansichten bis 1944


Deutsche Luftaufnahme vom 30.4.1944. Blick nach Norden. Gut zu erkennen ist die Straße, die das Zwangsarbeiterlager im Norden von den DAW im Süden trennt sowie der große Appellplatz. Nach Nordosten führt ein Pfad in die Piaski, durch die die Gefangenen getrieben wurden. In einem Bogen umschließt der Weg in den Hügeln den tiefen Geländeeinschnitt, in dem die meisten Verbrennungen stattfanden (helles Areal). Diesen Bereich hat im Juli 1944 die sowjetische Kommission photographiert.


Deutsche Luftaufnahme von 1944. Blick nach Norden.
Lagerplan von Ze'ev Porath (ursprünglich Wilhelm Ochs). Gezeichnet anläßlich des Prozesses in Ludwigsburg ca. 1961, in dem er als Zeuge aussagte.
Russischer Lagerplan, vermutlich von der Außerordentlichen Staatlichen Kommission
Wikipedia
US-amerikanischer Plan
Plan aus der Holocaust Encyclopedia: Janowska Labor Camp, fall 1942
Plan von David Alan Rich, 2018
Plan gezeichnet von Fritz Gebauer anläßlich des Prozesses in Saarbrücken, ca. 1969
Lagerplan gezeichnet von Wilhelm Ochs (später Ze'ev Porath) während seiner Inhaftierung von 1942-43
Lageransicht gezeichnet von Wilhelm Ochs (später Ze'ev Porath) während seiner Inhaftierung von 1942-43. Vorne zu sehen ist das Lagertor zum Wohnungslager und rechts unten die Schusterwerkstatt. In der Mitte der Appellplatz, gesäumt von den Baracken der Häftlinge.
Lageransicht gezeichnet von Wilhelm Ochs (später Ze'ev Porath) während seiner Inhaftierung von 1942-43. Gleiche Perspektive wie in der obigen Zeichnung.
Lageransicht gezeichnet von Wilhelm Ochs (später Ze'ev Porath) während seiner Inhaftierung von 1942-43. Gleiche Perspektive wie in der obigen Zeichnung mit Häftlingskolonnen auf dem Weg zur Arbeit.
Lageransicht gezeichnet von Wilhelm Ochs (später Ze'ev Porath) während seiner Inhaftierung von 1942-43. Die Skizze zeigt links unten die Janowska Straße mit dem Haupteingang und darüber liegend das sogenannte Bürogebäude (in dem Ochs tätig war). Rechts daneben Wohn- und Mannschaftshäuser sowie das Haus des Lagerführers, umgeben von einem Garten.


Lageransicht gezeichnet von Wilhelm Ochs (später Ze'ev Porath) während seiner Inhaftierung von 1942-43. Die Skizze zeigt Haus und Garage des Kommandanten mit Wintergarten und Detail des Eisentores im Zaun.


Zeichnungen

Sammlung aller 56 Zeichnungen von Wilhelm “Willi” Ochs (später Zeev Porath).
Sammlung von 20 Zeichnungen von Bernard Slawik, der wie Ochs aus Janowska fliehen konnte.


Lager, Personal

Ärmelband mit der Bezeichnung "Janowska".
SS-Untersturmführer Wolfgang Mohwinkel im Jahr 1946. Im Juli 1941 sollte er in Lemberg ein Ausrüstungswerk aufbauen.
SS-Hauptsturmführer Gotthard Fritz Gebauer. Von 1941-1944 Nachfolger Mohwinkels und Betriebsleiter der D.A.W.
Fritz Gebauer.
SS-Untersturmführer Gustav Willhaus reitet aus dem Haupteingang des Zwangsarbeiterlagers. Er war von 1941-1942 Vertreter Gebauers im D.A.W und von Juli 1942 bis Juni 1943 Kommandant des Zwangsarbeiterlagers. Aus dieser Zeit stammt höchstwahrscheinlich das Photo.
Gleiche Szene wie oben.
Gustav Willhaus, Frau Elisabeth und Tochter Heike. Photo aufgenommen vermutlich während seiner Zeit als Kommandant des Zwangsarbeiterlagers.
Elisabeth "Liesel" Willhaus und Tochter Heike im Garten des Hauses des Lagerkommandanten.
SS-Untersturmführer Richard Rokita war von Juli bis November 1942 Stellvertreter Willhaus' als Lagerkommandant. Hier sitzt er auf der Veranda seiner Dienstwohnung im Zwangsarbeiterlager Janowska. Nach seiner Arbeit in Janowska wurde er Lagerkommandant in Tarnopol bis zur Auflösung des dortigen Lagers im Juli 1943. Danach wurde er in Radom eingesetzt und im April 1944 zur Waffen SS nach Italien versetzt.
Richard Rokita lebte nach dem Krieg auf St. Pauli in Hamburg unerkannt als Pförtner, wurde 1960 verhaftet und in Hamburg vor Gericht gestellt. Während des Prozesses wurde er für verhandlungsunfähig erklärt und starb 1976.
Richard Rokita während seines Prozesses ab 1960.
Richard Rokita
SS-Scharführer Adolf Kolonko beaufsichtigte die Wachmänner in Janowska und war Untergebener von Willhaus. Photo aufgenommen während des Stuttgarter Prozesses 1960.
SS-Hauptsturmführer Friedrich Warzog war ab Juni 1943 Lagerkommandant in Janowska als Nachfolger von Willhaus, ab März 1945 dann bis Kriegsende Lagerleiter im KZ Neuengamme, setzte sich über die sogenannte Rattenlinie nach Kairo ab und blieb bis heute unentdeckt.
Friedrich Warzog.
SS-Männer Weske (ggf. auch Werke), Schulze, Käfer/Kiefer (?), A. Kolonko.
Unterscharführer oder Scharführer Müller, Stellvertreter Gebauers in den DAW. Das Photo wurde auf der Straße aufgenommen, die das ZAL (links) von den DAW (rechts) trennte. Im Photo hinten erkennbar ein Mannschaftsgebäude am Ende der Straße.
Hauptscharführer Fichtner und Müller. Fichtner war neben Rokita stellvertretender Lagerleiter. Die Perspektive ist ähnlich der des obigen Photos, allerdings etwas näher zum Haupteingang. Auch hier gut erkennbar das Mannschaftshaus am Ende der Straße. Auch die beiden Häuser links waren Mannschaftshäuser.

Ein Fahrzeug der deutschen Verwaltung in Janowska.
SS-Sturmmann Peter Blum während seines Prozesses in Stuttgart 1960. Blum war für die zentrale Wäscherei und Ausbesserungsschneiderei in Janowska zuständig, die die Kleidung der getöteten Lagerinsassen aufarbeitete.
SS-Scharführer Roman Schönbach (Mitte) mit anderen SS-Männern aus Janowska.
Höchstwahrscheinlich Photo von SS-Scharführer Roman Schönbach.
Wachmänner im Lager Janowska.
SS-Unterscharführer Kauzor, polnischer Abstammung, Leiter eines Erschießungskommandos in den Piaski.
SS-Scharführer Richard Dyga während seines Prozesses.
SS-Scharführer Ernst Epple während des Stuttgarter Prozesses, in dem er wegen Beihilfe zu 400.000fachen Mordens zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Ernst Epple.
SS-Untersturmführer Walter Schallock agierte führend im Sonderkommando 1005. Ihm wurde 1961 in Hamburg der Prozeß gemacht, der aber wegen Verhandlungsunfähigkeit des Angeklagten abgebrochen wurde.
SS-Untersturmführer (an anderer Stelle: Hauptsturmführer) Anton Löhnert, Referent von Friedrich Katzmann, wirkte maßgeblich an der Einrichtung des Kommandos 1005 mit. Er wurde in Stuttgart zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Ein SS-Rottenführer, der im Sonderkommando 1005 diente.
Nicht identifizierter Angestellter des Janowska-Lagers.
Nicht identifizierter Angestellter des Janowska-Lagers.
Nicht identifizierter Angestellter des Janowska-Lagers.
Nicht identifizierter SS-Mann des Janowska-Lagers.
Nicht identifizierter SS-Mann des Janowska-Lagers.
SS-Standartenführer Paul Blobel sollte eine systematische Spurenbeseitigung der Massentötungen in allen deutschen Operationsfeldern durchführen.
Paul Blobel während des Nürnberger Prozesses.
Reichsführer SS Heinrich Himmler auf Besuch in Janowska. Himmler war mehrfach im Lager. Überliefert sind Besuche am 23.7.1941, im Januar und August 1942, im Februar und Sommer 1943.
Aufgrund der warmen Bekleidung zeigt das Photo vermutlich den Besuch im Januar 1942 oder Februar 1943.
Himmler in Janowska. Bild möglicherweise vom Januar 1942.
Himmler in Janowska. Im Bild v.l.n.r.: Lagerleiter Friedich Warzok, SS-Obersturmführer Ernst Inquart (Adjudant von F. Katzmann), SS-Brigadeführer Friedrich Katzmann (SS- und Polizeiführer [SSPF] von Galizien), Heinrich Himmler. Das Photo datiert vom Sommer 1943 (ab Juni 1943 war Warzok Lagerleiter).
Himmler bei seinem Besuch im Sommer 1943. Personen vorne v.l.n.r.: NN, Katzmann, NN, Himmler, Warzok.
Himmler bei seinem Besuch im Sommer 1943.. Vorne v.l.n.r.: SS-Brigadeführer Jost, Himmler, Friedrich Warzok, Hinten außen links: Katzmann. Hinten zwischen Himmler und Warzok: SS-Sturmbannführer Josef Kiermaier, Chef von Himmlers Begleitkommando und Sekretär.
SS-Hauptsturmführer Friedrich Warzok und SS-Untersturmführer Gustav Willhaus. Warzog löste Willhaus im Juni 1943 als Lagerleiter ab. Vermutlich stammt das Photo aus dieser Zeit und ist Teil einer Serie von drei Photos.
Warzok und Willhaus, daneben das von Richard Rokita eingerichtete Lagerorchester. Das Photo ist Teil einer Serie von drei Bildern.
Das Lagerorchester spielt möglicherweise zur Amtsübergabe von Willhaus an Warzok. Das Photo ist Teil einer Serie von drei Bildern.
Das Lagerorchester, photographiert aus dem heute noch bestehenden Bürogebäude von Janowska. Leonid Striks (auch Stricks) dirigiert. Der sogenannte Todestango, der bei jeder Gelegenheit vom Orchester gespielt werden mußte, basierte auf einem Stück des Argentiniers Edurardo Bianco.
In der Gruppe rechts ist die Person links höchstwahrscheinlich Friedrich Warzog. Der Dackel ist "Fritz" von Gustav Willhaus, der möglicherweise die verdeckte Person rechts ist.


Gefangene

Jüdische Arbeiter in den DAW.
Gefangene im Lager.
Mordechaj Szykler im Lager, November 1942.
Russische Kriegsgefangene im Lager.
DAW Lagergebäude.
Eine Gruppe jüdischer Gefangener 1943.
Zwangsarbeiter im Lager.
Entlassungsschein aus Janowska vom 5.2.1943, unterzeichnet von Willhaus.
"Erschießungsstätte Piaski hinter dem ZAL Lemberg. Die Häftlinge sind zum Teil bereits zur Exekution entkleidet".


Nach der Befreiung des Lagers im Juli 1944

Der Haupteingang. Dahinter zu sehen die Häuser der Mannschaften an der Durchgangsstraße im Lager.
Zaun mit Wachturm.
Der von den Gefangenen "zwischen den Zäunen" genannte Bereich.
Das Bürogebäude am Haupteingang. Deutlich zu sehen sind die Brandspuren. Das Gebäude besteht mit geringen Veränderungen bis heute, selbst die Obstbäume stehen noch.
Zerstörte Garagengebäude.
Massen von Schuhen der getöteten Opfer des Lagers, gefunden von der sowjetischen Kommission westlich des Lagers.
Persönliche Habe der Opfer des Lagers.
Eßschale, gefunden von Eric Hauser 1944, als er in den Lagerüberresten nach seinen Familienangehörigen suchte.
Persönliche Habe der Opfer des Lagers.
Persönliche Habe der Opfer des Lagers.
Sowjetische Offiziere befragen den Überlebenden David Manusewitz /Manucewitz, der aus dem Lager entfliehen konnte und vorher Angehöriger des Sonderkommandos 1005 war.
Die Knochenmühle mit der das Sonderkommando 1005 die bei der Verbrennung übriggebliebenen Knochenreste zermahlte.
Ehemalige Angehörige des Sonderkommandos 1005: Heinrich Chamaides, David Manusewitz, Moses/Moische Korn, stehen vor der Knochenmühle.
Moses Korn vor der Knochenmühle.
Die Knochenmühle. Hinten rechts gut zu sehen das ausgebrannte Bürogebäude und links hinten das Wachhäuschen und der Wachturm am Eingang zum Wohnungsbereich.
Die sowjetische Kommission fand innerhalb des Lagerareals zwei kleinere Massengräber mit 150 und 200 Toten, die Schallock übersehen oder von deren Existenz er keine Kenntnis hatte.

In den Piaski befanden sich verschiedene Verbrennungsstellen. Dies war augenscheinlich die größte. Noch im Juli 1944 war deutlich die bei der Leichenverbrennung mit-verbrannte Vegetation an den Hügelwänden zu sehen.
Kleidung von getöteten Gefangenen.
Klara Levinter aus Zamojsce sucht in den Massengräbern nach ihrem getöteten Kind.
Geöffnete Massengräber in den Piaski.










Das Sonderkommando 1005 hatte - entgegen des ausdrücklichen Befehls, nach den Öffnungen von Gräbern einige mit der Asche der Verbrannten aufgefüllt. Durch die dunkle Asche zeichnete sich deutlich das ehemalige Grab ab und war für die sowjetische Kommission gut zu identifizieren.



Teil 1 Das Zwangsarbeiterlager Janowska
Teil 3 Das Lagerareal heute