Am nächsten Tag wollte ich zwei weitere ethnische Viertel der Stadt besichtigen. Mit dem Taxi ließ ich mich nach Kampong Glam, dem arabischen Viertel bringen. Erstes Ziel war die erst im Jahre 1928 fertiggestellte, höchst imposante Sultan Moschee - geistliches Zentrum der Singapurer Moslems. Durch Zufall fand mein Besuch an einem Freitag statt, entsprechend viel Betrieb herrschte in und um die Moschee herum, denn der Muezzin rief zum Gebet. Bei den an die Moschee angrenzenden Straßen handelt es sich größtenteils um Fußgängerzonen, deren Geschäfte teilweise auf Touristen eingestellt sind, größtenteils aber wohl den lokalen Bedarf decken. Vor allem prägten Stoffhändler das Bild. Die Häuser sind im identischen Stil erbaut wie in Chinatown und wurden in den letzten Jahren von der Regierung genauso aufwendig renoviert. Ich wanderte durch die Straßen des Viertels bis zur Hajjah Fatimah Moschee, der ältesten Moschee Singapurs. Aus einem angrenzenden Park sah ich die Gläubigen, oftmals Väter mit ihren Söhnen, zum Gebet eilen.
Von der Moschee aus ging ich zum Malay Heritage Centre, untergebracht im früheren Istana, dem Sultanspalast. Die Zielsetzung des Museums ist die Wahrung der Tradition des malaiischen Lebens in Singapur.
Zu Fuß machte ich mich bei nunmehr sicherlich 30 Grad über die Ophir Road in Richtung Little India auf. Dieses Viertel erstreckt sich hauptsächlich beidseits der Serangoon street und ist sofort erkennbar, denn unübersehbar prägen indischstämmige Menschen, die Frauen oftmals im Sari, das Bild. Sofort fallen auch die zahlreichen Juweliergeschäfte ins Auge, die fast ausschließlich, für westliche Augen aufdringlich aussehenden Goldschmuck, verkaufen. Dieser dient traditionellerweise einer Frau bei der Hochzeit als Mitgift. Die hier ebenfalls schön renovierten historischen Häuser sind im gleichen Baustil errichtet, wie schon in Chinatown und dem arabischen Viertel.
Ich folgte der Seranggon street nach Norden bis zum Sri Veeramakaliamman Temple, welcher der Hindugöttin Kali gewidmete ist. Bei dem Tempel handelt es sich sicherlich um einen der schönsten in der Stadt. Ich verließ nunmehr die Hauptstraße nach Osten und fand ein völlig anderes Viertel vor: hier an Cuff, Dunlop und Campbell street konnte man noch das ursprüngliche indische Leben im Viertel betrachten. Auffällig waren zahlreiche open air Werkstätten/ Geschäfte, in denen alte Maschinen und Geräte demontiert wurden, um Ersatzteile oder Rohstoffe zu gewinnen. In einer Werkstatt wurden auf offener Straße akribisch alte Computerlüfter in ihre Einzelteile zerlegt. Vor einer anderen Werkstatt mit geradezu abenteuerlichem Ersatzteillager wurde ich von dem Besitzer angesprochen. Ihm war wohl mein erstauntes Gesicht aufgefallen. Es entsponn sich ein überaus freundliches Gespräch in welches sich nach kurzer Zeit ein indisch aussehender Passant einmischte - auf deutsch! Es stellte sich heraus, daß der aus Sri Lanka stammende Arzt lange Jahre in Deutschland als Asylbewerber gelebt hatte. Nunmehr war er Besitzer einer Privatklinik in Sri Lanka und auf Verwandtenbesuch in Singapur. Er freute sich außerordentlich, mal wieder deutsch sprechen zu können und wir diskutierten intensiv über die schlimme Lage in seinem Heimatland.
Zum Abschluß des Tages fuhr ich noch mit dem Taxi zum Peranakan Museum an der Armenian street. Bei den Peranakan handelt es sich um Nachkommen der frühen chinesischen Einwanderer, welche Frauen aus Malaysia heirateten und deren Kinder neben den beiden elterlichen Kulturen auch noch Eigenarten der britischen Kolonialherren übernahmen. Aus diesen verschiedenen Kulturen entstand eine ganz einzigartige und neue, die in dem Museum, einer Zweigstelle des Asian Civilisation Museums, eindrucksvoll präsentiert wird.
Am nächsten Tag hatte ich eine Besichtigungstour ausgewählt, die etwas außerhalb des Stadtzentrums führte. Es sollte nach Katong gehen, dem Wohnviertel der Eurasier und wohlhabenden Peranakan-Familien. Mit der alle positiven Vorurteile erfüllenden U-Bahn, hier MRT genannt, fuhr ich etwa 15 Minuten nach Osten bis zur Station Paya Lebar. Ganz in der Nähe der MRT-Station befindet sich der Geylang Serai Market & Food Centre, auf dem am heutigen Samstag sehr reges Leben herrschte. Auf dem Markt wird alles angeboten, was ein malaiischer Haushalt benötigt: (traditionelle) Bekleidung, Haushaltsgegenstände und natürlich jegliche Art von Lebensmitteln. Hierhin verirrten sich wohl kaum Touristen, denn ich sah ausschließlich Einheimische. Die Händler an ihren Ständen waren, wie auch alle anderen Singapurer die ich traf, ausgesprochen freundlich und in keiner Weise aufdringlich. Ausgiebig schaute ich mich auf diesem Markt um.
Nicht weit entfernt befindet sich die Joo Chiat Road, das 1993 unter Denkmalschutz gestellte "Rückgrat" des Stadtteils. Die Straße ist gesäumt mit Häusern, die in dem schon bekannten Baustil anderer ethnischer Viertel erstellt wurden. Außergewöhnlich war nur die besondere Ausschmückung dieser Häuser, denn die Stuckornamente vereinen chinesische und viktorianische Elemente. Bei vielen Gebäuden handelt es sich um die traditionellen Singapurer Ladenhäuser mit einem Geschäft oder einer Werkstatt im Erdgeschoß und darüber den Wohnräumen der Ladeninhaber.
Die Straße war länger als erwartet und ich wanderte auf der einen Seite hinauf und auf der anderen Seite wieder zurück. Fast schon am nördlichen Ende der Straße angekommen folgte ich einer Intuition: an der Ecke Cangi Road/Joo Chiat Road befindet sich ein Malaiian Village, ein nachgebautes traditionelles Dorf. Dort herrschte so ein reges Treiben, daß ich beschloß mal nachzuschauen, was dort los sei. Dies war die richtige Entscheidung, denn dort fand ein großes Festival statt. Wie man mir sagte, wurde dieses Festival nur einmal jährlich veranstaltet. Besucher waren ausschließlich Malaien aus dem Stadtviertel, denn der Termin des Festivals wird nicht öffentlich bekannt gegeben. Man beglückwünschte mich zu der glücklichen Fügung, diesen Tag zu meinem Besuch ausgewählt zu haben. Ich freute mich ebenfalls, denn die diversen Tanz- und Musikvorführungen sowie die vielen Essensstände erlaubten mir einen Einblick in die malaiische Kultur.
Nach meiner Rückkehr entschlossen wir uns am Nachmittag noch eine kleine Bootstour durch den Hafen und entlang des Singapore River zu machen. Vom Schiff aus bekam man noch einen besseren Eindruck von den schönen Promenaden und der koloniale Architektur entlang des Flusses.
Am nächsten Tag hieß es bereits Abschiednehmen von dieser Stadt, die mir außerordentlich gut gefallen hat. Singapur hat sich uns wirklich von seiner schönsten Seite gezeigt. Hier leben Malaien, Inder, Chinesen und Westler friedlich nebeneinander. Die Stadt hat vier Nationalsprachen und die meisten Singapurer wechseln spielend zwischen Englisch, Tamil, Malaiisch und Mandarin hin und her. Den verschiedenen Religionsgruppen, Buddhisten, Christen, Hindus und Moslems stehen jeweils zwei gesetzliche Feiertage zu, so sind große Feiertage einer Gruppe auch freie Tage für alle anderen. Singapur wirkt auf den Besucher wie Asien-light. Die Stadt ist unglaublich sauber und gepflegt. Alles ist penibel organisiert, von der superpünktlichen U-Bahn bis hinzu den Taxiständen nach britischem Vorbild. Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit erreicht man durch ein drakonisches Strafensystem von exorbitanten Geldstrafen über die Prügelstrafe ("caning" mit Rattan-Rohr) bis hin zur Todesstrafe ( z.B. für Drogenschmuggel). Das geht soweit, daß die Eltern eines Schülers, der seine Abschlußprüfung nicht besteht 500 Sing $ (ca. 260 €) Strafe bezahlen müssen.
Das Preisniveau ist in Singapur für Südostasien recht hoch und entspricht etwa dem in Deutschland, dafür sind Trinkgelder nicht üblich und öffentliche Verkehrsmittel, so auch Taxis, sehr preiswert. Die Bevölkerung erlebte ich als ganz ausgesprochen freundlich und hilfsbereit. Singapur, ehemalige britische Kronkolonie und seit 1965 selbständig, ist ein 4 Millionen Einwohner Stadtstaat und internationales Finanz- und Wirtschaftszentrum, welches vielen Menschen nur als Einkaufsparadies oder als Zwischenstop auf dem Weg nach Australien bekannt ist. Hinter der Glitzerfassade der zahlreichen Shoppingmalls, vor allem an der Orchard Road (die ich nicht besucht habe), gibt es ein anderes Singapur, dessen Alltag durch Traditionen bestimmt wird.
Am frühen Nachmittag ging unser Flugzeug der Thai Airways in Richtung Bangkok, was wir nach nur 2,5stündigem Flug erreichten. Über 13 Jahre waren seit unserem letzten Besuch vergangen und wir waren darauf gespannt, was uns in der Hauptstadt Thailands erwarten würde. Sehr aufmerksam hatten wir in den letzten Wochen die Pressemitteilungen über die Geschehnisse in Thailand und besonders Bangkok verfolgt. Besonders schlimm war die Meldung über die völlige Blockade des Flughafens für über eine Woche. Auch die Nachrichten über die ausgefallene Ansprache des Königs anläßlich seines Geburtstages - das erste Mal in seiner über 60jährigen Amtszeit - ließ nichts Gutes erahnen. Aufmerksam hatte wir die Presse auch in Hongkong und Singapur verfolgt. Anscheinend hatten sich die politischen Wogen in Thailand aber, zumindest zeitweise, geglättet.
Das Flugzeug landete am erst im Jahre 2006 eröffneten Suvarnabhumi Airport, der sich im Gegensatz zum alten Don Mueang Airport als hervorragend konzipiert, wenn auch sehr weitläufig herausstellte. Welch' ein Unterschied zu dem chaotischer alten Flughafen! Paß- und Zollkontrolle ging völlig problemlos vonstatten. Auch hier am Flughafen wartete unser vorab gebuchter Transferservice. Einen Eindruck davon, daß sich in der Stadt einiges getan hatte, bekamen wir auf der etwa 30 km langen Fahrt zum Hotel. Der Flughafen war nämlich durch einen neuen Expressway direkt mit der Innenstadt verbunden worden, so daß wir vom chronischen Bangkoker Verkehrschaos nichts mitbekamen. Schnell erreichten wir das Oriental Hotel, welches wir erneut gebucht hatten. Erfreut nahmen wir zur Kenntnis, daß die Suite mit einer großen Fensterfront ausgestattet war, durch die wir den Chao Praya Fluß überblicken konnten.
Um mich von den anstrengenden Tagen in Hongkong, Macau und Singapur zu erholen, verbrachte ich die ersten Tage am Hotelpool. Die dortigen Liegen waren leider heiß umkämpft und wurden, trotz eines eindeutigen Verbots, von den Hotelgästen schon morgens reserviert. Die Poolboys standen dem Treiben leider machtlos gegenüber, was recht ärgerlich war. Zwei Neuerungen waren vom Hotelgelände aus sofort sichtbar: auf der gegenüberliegenden Seite des Chao Praya Flusses waren neue Hotels entstanden, so das Peninsula und das Millennium Hilton, zudem verkehrten viele hoteleigene Shuttleboote auf dem Fluß. Das Oriental betrieb eine ganze Flotte, die das gegenüberliegende Restaurant und Spa, den Skytrain und den River City Shopping Complex verbanden. Das Peninsula schickte Boote zum Skytrain und zum gegenüberliegenden Expreßbootanleger und auch zum Hilton und Marriott verkehrten Boote. Mit diesen konnte man sich auch einfach aus Spaß hin- und herfahren lassen, um den Verkehr auf dem Fluß hautnah zu erleben.
Nach einigen Tagen der Ruhe im Hotel zog es mich doch hinaus in die Stadt. Zu Fuß ging ich vom Hotel zur nicht weit entfernten Thanon Silom, eine der Haupteinkaufsstraßen der Stadt. Die Straße hatte sich nicht verändert, die Bürgersteige waren in einem genauso katastrophalen Zustand wie 1995. Lose oder nicht vorhandener Platten, große Löcher, Stahlseile und zahlreiche Stände von Straßenhändlern machten das Laufen schwierig. Als immer noch lebensgefährlich stellte sich das gänzliche Fehlen von Fußgängerampeln heraus. An einfachen Einmündungen war es leicht zu sehen, wann die Autos anhielten. Bei riesigen Kreuzungen mit vielen Geradeaus- und Abbiegespuren verlor man völlig den Überblick und konnte nur versuchen, in einem Spurt die Straßen zu überqueren. An einigen, ganz wenigen Straßen existierten doch Fußgängerampeln. Diesen zu vertrauen kann aber böse enden, denn obwohl sie "grün" für Fußgänger zeigen, dürfen Autofahrer bei "rot" links (wegen Linksverkehrs) abbiegen (wie in Deutschland beim grünen Pfeil) - aber ohne vorherigen Stop!
Ich folgte der Silom nach Osten. Neu war an der Ecke Taniya/Silom ein neues Shoppingcenter, die "Taniya Plaza". Der ausgezeichnete Asia Books Laden, früher ausgerechnet auf Patpong ansässig, war nun in das Shoppingcenter umgezogen. Wenige Meter weiter auf der gleichen Seite hatte der große Robinsons Department Store seine Tore geschlossen und das Gebäude war nunmehr an einen Ramschladen vermietet. Dieser bot allerdings im Obergeschoß zu meinem großen Erstaunen eine riesige Abteilung mit englischsprachigen Büchern zu sehr humanen Preisen. Direkt gegenüber war der offenbar recht neue Silom Complex erbaut worden. Hauptmieter war eine der Filialen der Central Department Stores, das alte Geschäft weiter östlich an der Silom hatte geschlossen. Dieses neue supermoderne Shoppingcenter wirkte an der chaotischen Silom Road wie vom anderen Stern. Wie vom anderen Stern waren allerdings auch die dortigen Preise, so daß ich mich sofort fragte, welcher normale Thai dort wohl einkaufen könne.
Restlos verbaut, genauer gesagt überbaut hatte man die Silom Road an dieser Stelle. Ich traute meinen Augen nicht, denn man hatte die Trasse des 1999 geöffneten Skytrains einfach in relativ großer Höhe über die Straße gelegt. Steile Treppen führten hinauf auf die Plattform, an Behinderte hatte hier niemand gedacht. Die Trasse des Skytrain ist insgesamt nur 23 km lang und wird durch eine 2005 eröffnete U-Bahn ergänzt. Die Bahnen decken zwar nur einen kleineren Bereich der Innenstadt ab und die Fahrpreise sind für Einheimische nicht gerade billig, trotzdem erleichtern sie den Touristen in Bangkok das Fortkommen ganz außerordentlich. Viele Ziele konnte ich 1995 schlicht und einfach nicht ansteuern, weil in den chronischen Verkehrsstaus Bangkoks einfach kein Weiterkommen war. Die neuen Bahnen sind sehr übersichtlich auch auf Englisch beschriftet, pünktlich und sauber. Als besonders vorteilhaft erwies sich, daß sich ein Endpunkt des Skytrain in der Nähe des Orientals befand (Station Saphan Taksin) und einfach mit dem Shuttleboot zu erreichen war.
Ich wanderte zur grünen Oase der Stadt, dem am Ende der Silom Road gelegenen Lumphini Park mit der riesigen Statue des ehemaligen Königs Rama IV. Der Park ist verglichen mit dem New Yorker Central Park recht klein aber sehr nett angelegt mit vielen Wegen und Seen. An vielen Stellen stehen Plastiken, die Bangkoker ihrem hochverehrten König zu diversen Jubiläen gestiftet haben.
Abends fand am heutigen 31. Dezember eine der besten Silvesterpartys statt, die wir jemals erlebt hatten. Um Mitternacht gab es ein fünfzehnminütiges grandioses Feuerwerk, welches von einem Ponton in der Mitte des Flusses gezündet wurde. Am nächsten Abend konnten wir uns an einem zweiten großen Feuerwerk erfreuen, welches das Peninsula zündete.
Am 2. Januar, der auf einen Freitag fiel, hatte ich eine Idee, die ich im nachhinein bereuen sollte. Da mir 1995 der Grand Palace so gut gefallen hatte, wollte ich ihn erneut besichtigen, um die Eindrücke aufzufrischen. Der Anlegersteg des Expreßbootes befand sich nach wie vor direkt neben dem Oriental Hotel. Ich konnte es nicht fassen, daß er immer noch so marode und dreckig war wie damals. Die Mauer zwischen Pier und Oriental war wie eine Grenze zwischen erster und dritter Welt. Allerdings fiel mir auf, daß man die Fähranleger nunmehr einheitlich und übersichtlich beschriftet hatte. Die Beschriftung waren jetzt zweisprachig und die Piers durchnumeriert (der Oriental Pier hat die Nummer 1). Wie erleichterte dies doch die Orientierung! Für minimale 14 Baht (ca. 0,35 €) nahm mich das Expreßboot mit. Ein- und Ausstieg erfolgten nach wie vor vom schwankenden Steg springend auf das schwankende Boot oder umgekehrt.
Neun Stationen weiter hatte ich die Haltestelle einer der Hauptattraktionen Bangkoks erreicht. Schon hier schwankte mir übles, denn Tausende von Menschen schoben sich auf den angrenzenden Straßen hin und her. Hauptziel war offenbar der Grand Palace. Da der vorhergehende Tag offizieller Feiertag in Thailand war, hatten sich viele Einheimische diesen Freitag als Brückentag frei genommen. Zudem erhielten sie freien Eintritt während Ausländern 350 Baht (ca. 7,70€) abgenommen wurden. Nach einer Kleidungskontrolle (keine kurzen Röcke...) durfte ich das riesige Palastgelände betreten, dessen zahlreiche, überaus prachtvollen Bauten aus unterschiedlichen Epochen stammen und die jeweils vorherrschenden Stilrichtungen, oft auch westlich inspiriert, widerspiegeln. Überaus imposant sind die riesigen, mit winzigen Mosaiksteinchen beklebten Gebäude. Der Menschenandrang auf dem Gelände war allerdings unfaßbar. Am allerschlimmsten war es am Wat Phra Kaeo, dem "Emerald Buddah", wo inmitten des Chaos tatsächlich einige Gläubige versuchten zu beten. Ich versuchte, mich einige Zeit auf dem Palastgelände umzuschauen, wurde aber von den Menschenmassen schier erdrückt. Es war völlig unmöglich, sich auf diese fantastische Anlage zu konzentrieren. Völlig entnervt verließ ich das Gelände.
Ein Blick auf die Karte verriet mir, daß das Klein-Indien Viertel Pahurat in fußläufiger Entfernung lag, also machte ich mich auf den Weg. Nach längerem Fußmarsch hatte ich die Thanun Pahurat erreicht. Hier stieß ich in das pralle indisch-thailändische Leben. Unzählige kleine Geschäfte, die zu einem großen Anteil Stoffe verkauften, befanden sich hier. Davor auf den Bürgersteigen schoben sich die Käufer. Am Ende der Straße begann der eigentliche, überdachte Pahurat Market. Der Reiseführer hatte nicht zuviel versprochen, hier gab es alles zu kaufen, was das Herz begehrte. Allerdings war es auch hier übervoll, man konnte sich von der Menge nur mitschieben lassen. Trotzdem lohnte sich der Besuch!