Key Biscayne

Südlich von Miami Beach liegt nicht nur die bekannte Promi-Insel Fisher Island, sondern auch Key Biscayne, Austragungsort großer Tennistourniere. Man erreicht die Insel über den (kostenpflichtigen) Rickenbacker Causeway, wo sich bald auf der rechten Seite das Tennis Center at Crandon Park befindet. Es ist zu Zeiten, an denen nicht gespielt wird, frei zugänglich und beeindruckt durch seine Größe. Folgt man der Hauptstraße, erreicht man nach einigen Kilometern das Zentrum der Insel, bestehend aus einigen kleinen Shopping Malls auf der rechten Seite sowie Condominiums auf der linken, zum Meer gelegenen Seite. Hier befand sich etwas versteckt auch die Zufahrt zum Ritz Carlton Key Biscayne. Insgesamt machte der ganze Ort einen etwas verschlafenen Eindruck und war nicht mit Fort Lauderdale zu vergleichen!

Schon bei einem unserer früheren Besuche hatten wir das Highlight der Insel, den Bill Baggs Cape Florida State Park besucht. Damals war er einige Monate vorher durch einen Wirbelsturm komplett zerstört worden und wurde gerade wieder aufgeforstet. 2004/05 war davon nun nichts mehr zu sehen und der Park war dicht bewachsen. Wegen des nicht so einladenden Wetters hielt sich der Besucherandrang aus Miami auch sehr in Grenzen und wir konnten einige Wanderungen unternehmen, auf denen man eine Vorstellung der eigentlichen Vegetation der Gegend bekam. Die Tierwelt, in erster Linie Waschbären, hatte sich mit dem Tourismus arrangiert und plünderte in aller Seelenruhe die Abfalleimer.

Neben dem State Park ist Key Biscayne vor allen Dingen bekannt für das "Miami Seaquarium", einer recht großen Anlage mit Becken für Meeresbewohner. Leider machten viele Becken einen lieblosen und viel zu kleinen Eindruck auf mich. Ein riesiger Orca Wal, der eigentlich in den nördlichen Ozeanen beheimatet ist, muß mehrmals täglich eine Show mitmachen, bei der sich die Trainer u.a. auf seiner Nase stehend durch das Becken schwimmen lassen. Das Wasser in dem für das große Tier viel zu kleinen Becken war aber immerhin heruntergekühlt. Begründet wird die Anlage mit dem Schutz und der Rettung verletzter einheimischer Meerestiere. In der Tat sah man in einem Betonbecken ohne jegliche Ausstattung vormals verletzte Manatis schwimmen. Diese zur Familie der Seekühe gehörenden Säugetiere gibt es nur in Florida und sie werden häufig Opfer des Schiffsverkehrs, der sie mit Schiffsschrauben verletzt. Auch die Tiere im Becken wiesen verheilte, schwerste Verstümmelungen auf. Die armen Viecher sind es eigentlich gewöhnt, den ganzen Tag Seegras abzuernten, hier dösten sie nur vor sich hin um dann irgendwann zur Gaudi der Besucher Salat ins Becken geworfen zu bekommen. Leider erfreuen sich solche Einrichtungen noch eines viel zu großen Zuspruchs. Ich jedenfalls habe den Besuch hinterher bedauert!

Key West

Da wir 2005 in Key Biscayne und damit viel südlicher wohnten, als in den Jahren zuvor, entschlossen wir uns zu einer Fahrt nach Key West, dem südlichsten Punkt der USA. Für die Fahrt von nur 260 Km brauchten wir immerhin 4,5 Stunden und sie war mehr als enttäuschend. Fährt man auf dem US 1 nach Süden, bekommt man erst einmal eine Ahnung von der riesigen Ausdehnung Miamis. Erst nach ca. 1 Stunde Fahrt verläßt man die Vororte und durchquert agrarisch genutztes Gebiet. Bei Florida City gabelt sich die Straße und biegt in Richtung der südlichen Everglades und des Biscayne National Parks ab. Wir hingegen fuhren weiter durch die Ausläufer der Everglades nach Süden. Beim Verlassen des Festlandes standen wir in einer ewig langen Schlange, die sich vor einer Zugbrücke gebildet hatte, die die Zufahrt zu Key Largo, der größten Insel der Keys war. Key Largo ist auch der Beginn des berühmten Overseas Highways, der 1938 auf den Stelzen der 1935 eröffneten und schnell wieder aufgegebenen Eisenbahnlinie errichtet wurde.
Ich muß gestehen, daß ich mir unter dem Highway ganz etwas anderes, großartigeres vorgestellt hatte. Die ersten Inseln, Key Largo, Islamorada, Long Key sind schmal und lang. Entlang der Straße stehen häßliche Gebäude und die unvermeindlichen Reklametafeln. An einigen Stellen gibt es auch wieder Dolphinarien mit ihren abgeschmackten Shows. Erst nach sehr viel weiterer Fahrt werden die Inseln kürzer und die Brücken dazwischen länger, so daß man endlich einen Ausblick auf das türkisblaue Wasser erhält. Die imposanteste verbindet Vaca Key mit Bahia Honda Key: die Seven Mile Bridge. Diese verläuft parallel zur dort noch vorhandenen Eisenbahntrasse und ist wirklich imposant. An einer Stelle schlägt sie einen hohen Bogen, um Schiffen die Durchfahrt zu erlauben. Der Ausblick von dort oben ist in der Tat atemberaubend und die schönste Stelle des ganzen Highways. Die anderen Keys erschließen sich mit Sicherheit nicht bei einer Durchfahrt, scheinen aber alle recht zugebaut zu sein.
Wir jedenfalls fuhren auch aus Zeitmangel weiter bis Key West, von dem ich wohl auch eine völlig falsche Vorstellung hatte. Der US 1 stößt irgendwann am Ortseingang auf eine Querstraße und wir entschieden uns, links herum zu fahren. Die Straße führte am kleinen Flughafen und einigen Stränden vorbei. Irgendwann hielten wir uns rechts und landeten mitten im Stadtzentrum. Der Verkehr von Autos und Menschen war chaotisch, Parkplätze nicht zu bekommen. Jeder Bewohner des Ortes vermietete noch den kleinsten Platz auf seinem Grundstück zu Horrorpreisen. Wir ergatterten nach langer Suche noch so einen Platz zum "Schnäppchenpreis" von sage und schreibe 20 $! Das find ja gut an.
Zumindest befanden wir uns nun ziemlich zentral in Key West. Mit Hilfe eines Stadtplanes fanden wir auch die Duval Street, "die" Hauptstraße überhaupt. Unmengen von Touristen schoben sich über die Bürgersteige vorbei an Touristen-typischen Einrichtungen wie Souvenirläden, Fast Food Restaurants etc. Nett anzuschauen waren in der Tat die historischen Häuser Key Wests, alle gut gepflegt und oftmals zu Hotels umfunktioniert. Großer Andrang herrschte natürlich vor dem Hemingway Haus an der Whitehead Street. Der Literat hatte hier seit 1931 gewohnt und Key West weltweit bekannt gemacht. Von dem Ruhm zehrt der Ort noch heute. Am Ende der Whitehead Street traute ich meinen Augen nicht. Vor einem häßlichen Betonpfeiler, einer stilisierten Boje, die den südlichsten Punkt der USA markiert, standen unzählige Menschen Schlange, um sich gegenseitig zu photographieren. Von hier aus sind es nur 90 Meilen bis Kuba, wie ein Schild stolz verkündete.
Insgesamt muß ich leider sagen, daß ich von Key West enttäuscht war. Vielleicht habe ich aufgrund der Bekanntheit auch einfach zu viel erwartet. Für mich war es eher eine Touristenfalle unter dem Deckmäntelchen von Hemingway, die die enorm lange Anfahrt nicht gelohnt hat.

Boca Raton

Bei unserem Urlaub in Boca Raton zum Jahreswechsel 2000/2001 hatten wir einen der kältesten Winter erwischt, die es seit langem in Florida gegeben hatte. In vielen Bereichen war offenbar sogar die Ernte der Zitrusfrüchte bedroht. Wir hatten zwar 14 Tage strahlend blauen Himmel und Sonnenschein, es wehte aber ein dermaßen durchdringend kalter Wind, der alle Außenaktivitäten bremste. Kein Gedanke konnte daran verschwendet werden, beispielsweise draußen zu Frühstücken, was wir sonst gerne gemacht hätten.

Für das sehr ungewöhnliche Wetter entschädigte uns allerdings das phantastische Hotel. Das Boca Raton Resort and Club ist eines der besten Hotels der gesamten USA und genießt weltweite Reputation. Es ist 1926 im spanischen Stil von Addison Mizner, einem ehemaligen Klondike Prospektor und Exzentriker, erbaut worden und erinnerte mich entfernt an das Royal Hawaiian auf O'ahu. Das Hotel liegt inmitten von mehreren gigantischen Golfplätzen und bildet fast eine Stadt für sich. Der Zugang zum Gelände wird selbstverständlich durch einen Pförtner geregelt, der Zugangspässe verteilt, ohne die man keinen Zutritt erhält.
Als nachteilig stellte sich allerdings die wohl historisch bedingte kleine Größe unseres Zimmers und Bads heraus. Ungewöhnlich ist auch die Lage des Hotels nicht direkt an der offenen See, sondern an einem Seitenarm des Meeres. Wollte man zur "Meeresdependence", konnte man diesen entweder mit einem kleinen Busshuttle oder, was viel romantischer war, mit einem Bootsshuttle erreichen. Beide Fahrgelegenheiten verkehrten alle 15 Min. im Pendelverkehr. Der Hoteltrakt am Meer ist neueren Datums und architektonisch nicht mit dem Hauptgebäude zu vergleichen. Der Strand wird immer wieder künstlich aufgefüllt und war zur Zeit unseres Urlaubes recht schmal, vor allem bei Flut. Da das sonnige Wetter doch verführerisch war, mieteten wir uns häufiger windgeschütze Strandliegen und legten uns - in Decken gegen den eisigen Wind verpackt - dorthin.
Leider litt auch das Silvesterbanquett unter der Kälte, da der Festsaal nicht beheizt war. Alle Frauen saßen dick in Jäckchen und Stolen verpackt beim Essen und warteten nur darauf, sich endlich warm tanzen zu dürfen!
Interessant war es, die Gäste des Resorts zu beobachten: wie überall in den USA üblich, füllte sich das Hotel am 25.12. schlagartig mit Publikum. Hier handelte es sich in erster Linie um reiche jüdische New Yorker, die den kalten Winter im Norden entfliehen wollten und mit Kind und Kegel in Großfamilien angereist waren. Am 1.1. war dann allegemeine Rückreise angesagt.
Im Hotel gab es allabendlich Live Music in der Monkey Bar. Audience Participation war angesagt und mehr als einmal fanden wir uns - wir waren wirklich die einzigen Ausländer - in einer Gruppe Amerikaner und hatten einen Riesenspaß.

Boca Raton ist neben West Palm Beach und Ft. Lauderdale der exklusivste Ort in Florida, eine Tatsache, die sich im Gegensatz zu Ft. Lauderdale nicht sofort erschließt. Ft. Lauderdales Attraktivität liegt in seiner schönen Strandpromenade, den zahllosen Kanälen und einer Reihe von Sehenswürdigkeiten. Durch Boca Raton führt zwar auch der Intracoastal Waterway, es gibt aber kein verzweigtes Kanalsystem wie in Ft. Lauderdale. Die ebenfalls vorhandenen Villen kann man hinter Mauern oder Abgrünungen mehr erahnen als erkennen. Der "In-Faktor" von Boca liegt offenbar darin, daß es im Gegensatz zu Ft. Lauderdale viel weniger Touristen, sondern mehr Hausbesitzer gibt, die sich vorzugsweise in einer Vielzahl von exklusivsten Country- und Golfclubs tummeln - "Members Only" - man bleibt halt gerne unter sich.

Sehenswert in Boca ist u.a. der sog. Mizner Park, ein Einkaufsstraße mit Grünfläche und netten Pavillions sowie Springbrunnen in der Mitte, erbaut vom Architekten des Boca Resort, Addison Mizner. Die Preise der Boutiquen sind allerdings der finanzstarken Klientel angepaßt...
Ebenfalls sehenswert in Boca Raton ist das Morikami Museum und Japanese Garden mit wunderschönen Gartenanlagen. Gegenüber liegen die Royal Palms Polo Fields, für die leider auch galt "Members Only". Ansonsten bietet Boca - mangels Touristen - keine Sehenswürdigkeiten. Da man aber in etwa 40 Min Ft. Lauderdale erreicht, ist das kein Problem.

Everglades

Die Everglades sind "die" Sehenswürdigkeit Floridas und einen Besuch sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Die Everglades bedecken die gesamte Südküste Floridas und stellen ein hochkompliziertes Ökosystem dar, welches sich auf den ersten Blick als sehr unspektakulär präsentiert: Sumpfwiesen, Brackwasserlagunen, Mangrovenwälder und immer wieder Riedgras prägen das Bild. Schnell könnte man annehmen, daß es sich bei den Everglades um einen Sumpf handelt, dieses ist aber nicht richtig. Statt dessen handelt es sich um einen 80 km breiten nur wenige Zentimeter tiefen und extrem langsam von Nord nach Süd fließenden Fluß. Einzigartig ist das für diese Breiten subtropische Klima und die unzähligen Pflanzen- und Tierarten. Aus diesem Grunde entschloß man sich 1947 zur Errichtung des Everglades National Park und 1974 des nördlich davon gelegenen Big Cypress National Preserve.

Aus Richtung Miami erreicht man das Big Cypress National Preserve am besten über den Tamiami Trail, der in Miami Calle Ocho heißt und mitten durch Little Havanna führt. Der Trail ist eine ökologische Katastrophe, weil der Damm die Everglades komplett in Nord/Süd-Richtung durchschneidet und damit den Wasserzufluß unterbindet. Auf der anderen Seite handelt es sich auch um die schnellste Ost-West-Verbindung durch die Halbinsel. Nach ca. 50 km erreicht man am Eingang des Parks das Shark Valley Information Center, von dem aus man per kleiner Bahn einen ca. 2,5 km langen Rundkurs befahren kann, an dessen Scheitelpunkt ein Aussichtspunkt eine hervorragende Aussicht bietet.

Ein wenig weiter erreicht man das Miccosukee Indian Village, in dem u.a. auch sog. Airboat rides angeboten werden. Diese flachen Boote sind mit einem riesigen Propeller ausgestattet, der einen ohrenbetäubenden Lärm verbreitet - ein Grund, warum die Fahrten nur außerhalb des eigentlichen Naturschutzgebietes von Indianern angeboten werden dürfen. Augenscheinlich haben sich die Alligatoren bereits auf diese Touren eingestellt. Die Indianer halten wohl immer an den gleichen Stellen und füttern die Alligatoren mit Marshmellows. Kaum hatte der Bootsführer den Motor abgestellt schwamm auch schon ein Alligator heran und forderte sein Fressen ein. Für uns trotzdem ein unvergeßliches Erlebnis, dieses urweltliche Tier hautnah zu erleben!

Das Indian Village hingegen war gnadenlos enttäuschend. Das Cultural Center - für welches man auch noch Eintritt bezahlen muß - besteht aus einigen riedgedeckten Cheeckee-Hütten, in denen vermeintlich Kunsthandwerk angeboten wird. Was allerdings Plastiktomahawks und Silberschmuck der Navahos mit den Miccosukees zu tun hat, bleibt der Phantasie der Besucher überlassen. Überhaupt ist die Attitüde der Bewohner gegenüber ihren Kunden alles andere als freundlich. Dies ist vor dem Hintergrund der Geschichte der nordamerikanischen Indianer auf der einen Seite sicher zu verstehen, auf der anderen Seite will man aber auch das Geld der Weißen. Vielleicht ist es so eine Art Rache an dem weißen Mann, der hier abgezockt wird...
Schrecklich anzusehen ist auch die Haltung zahlreicher Alligatoren, darunter auch Exemplare enormer Größe. Die bedauernswerten Kreaturen werden in kleinen Betontrögen gehalten, in denen sich bestenfalls eine kleine Wasserpfütze befindet. Die großen Tiere können sich teilweise nicht mal drehen. Angeboten wird selbstverständlich auch das unvermeidliche Alligator Wrestling.
Interessanter anzusehen ist das jährlich Ende Dezember stattfindende Indian Arts Festival auf der Reservation. Auf einer großen überdachten Bühne treten indianische Künstler aus den gesamten USA auf. Ebenfalls eine gute Gelegenheit zur Beobachtung der Ureinwohner unter den Zuschauern.

An einer Nebenstraße des Tamiami Trails sieht man die Wohnhäuser der Miccosukees. Einfache Holzhäuser, vor denen fast ausnahmslos Müll herumlag. Alles machte einen sehr trostlosen Eindruck...

Zu unseren großen Erstaunen entstand im Januar 2001 direkt vor den Toren Miamis am Rande der Everglades eine riesige Bingohalle der Miccosukees, obwohl sich dort meines Wissens nach kein Reservationsgelände befindet. Aufgrund der stadtnahen Lage dürfte sich die Investition für die Indianer sicher lohnen!

2005 fanden wir endlich auch Gelegenheit, den Everglades National Park im Süden zu besuchen, denn von Key Biscayne dauerte die Anfahrt bis zum Parkeingang nur ca. 2 Stunden. Als besonders lohnenswert stellte sich ein Stop bei Royal Palm dar, weil von dort zwei wunderschöne Gehwege starteten. Der Anhinga Trail, benannt nach den dort vorkommenden Vögeln, führte auf Holzstegen durch das Schilf der Everglades. Buchstäblich an jeder Ecke lag einer oder mehrere Alligatoren. Zudem konnte man zahlreiche Vögel, Wasserschildkröten und andere Tiere aus nächster Nähe beobachten. Ein unvergeßliches Erlebnis!
Etwas weniger spektakulär war der Gumbo Limbo Trail, der durch einen dichten Wald mit eben diesen Bäumen führte. Selbst zur Zeit unseres Besuches im Winter wurden wir dort von Mücken buchstäblich aufgefressen. Wie muß es dort erst im Sommer sein? Durch die leichte Brise, die am Anhinga Trail wehte, hatten wir von den Mücken dort nichts mitbekommen.

Interessant war auch ein Besuch des Pa-hay-okee Overlooks, der auf einer der Waldinseln, Hammocks genannt, im Schilfmeer installiert war. Diese Hammocks bieten verschiedenen Tieren einen trockenen Lebensraum, denn das Reet umher steht überall in flachem Wasser. Eindrucksvolle Photos zeigten, wie der Aussichtsturm beim Hurrican Andrew 1992 komplett zerstört worden war.

Wir entschlossen uns, weiter bis zum südlichsten Punkt der USA auf dem Festland zu fahren: Flamingo. Die Fahrt dorthin führte durch sehr unterschiedliches Gelände: das schon beschriebene Schilf, Wälder und vorbei an Seen. Flamingo ist ein kleine Häuseransammlung samt Visitor Center. Vor allem ist der Ort beliebt für Bootsbesitzer, die von dort aus die zahlreichen Inselchen der Florida Bay ansteuern können. Auch kann man Kanus für Kurztouren mieten. Eine kleine Ausstellung informiert über Flora und Fauna der Gegend und läßt auch die ausgerotteten Ureinwohner nicht unerwähnt.

Fazit: Florida ist vor allem im Winter ein attraktives Reiseziel, leider ist dies aber auch die teuerste Reisezeit. Der Sommer ist heiß und stickig, in den Everglades wird man von Milliarden von Mücken geradezu aufgefressen. Nach einigen Jahren mit sehr unerfreulichen Übergriffen auf Touristen scheint Florida nach enormen Anstrengungen der Behörden auch wieder ein sicheres Reiseziel zu sein. Ft. Lauderdale bietet viele Sehenswürdigkeiten und verdient seinen Ruf als Venedig Amerikas zu recht. Miami South Beach ist bekannt für Remmidemmi und seinen Art déco District. Leider verbringen auch viele Deutsche Billigurlauber hier ihre Ferien. Urlaub der Spitzenklasse kann man in Boca Raton und Key Biscayne verbringen, Sehenswürdigkeiten gibt es hier allerdings in geringerer Zahl - dafür aber um so bessere Hotels und Restaurants. Ein Mietwagen ist absolute Voraussetzung zur Erkundung Floridas. Der Staat ist zudem ein Einkaufsparadies mit zahlreichen Outlet Malls, in denen man hervorragende Schnäppchen machen kann.